2023

Seit seiner Gründung im Jahr 1919 ist der renommierte Cirque Knie ein bedeutendes kulturelles Element in der Schweiz, dessen Reise in Rapperswil begann. 2019 markierte das hundertjährige Jubiläum dessen, was als die Geburt des geliebten Zirkus der Nation angesehen wird. Ein bemerkenswerter Aspekt der Geschichte des Cirque Knie ist die langjährige Tradition, seine Ausrüstung mit dem Zug zu transportieren, eine Praxis, die seit über einem Jahrhundert integraler Bestandteil seiner Operationen ist.


100 Jahre Circus Knie: SBB und die Familie Knie taufen Zirkuslokomotiven
Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Circus Knie sind zwei Knie-Lokomotiven im gesamten SBB-Netz unterwegs. Die beiden Lokomotiven wurden am Donnerstag, den 29. November 2018, in Rapperswil/SG in Anwesenheit des Präsidenten der St. Galler Regierung, Stefan Kölliker, Andreas Meyer (CEO der SBB AG) und der Familie Knie vorgestellt.


Ein Bericht aus dem Jahr 2023 der "Zürichsee Zeitung" zeigt jedoch einen signifikanten Wandel in dieser Tradition. Die langjährige Partnerschaft des Zirkus mit den Bahnen ist Anfang des Jahres zu Ende gegangen. Der Hauptgrund für diese Veränderung sind die bevorstehenden erheblichen Investitionen, die für neues Rollmaterial erforderlich sind. Darüber hinaus haben die sich wandelnden Bedürfnisse des Zirkus zu Herausforderungen bei der Suche nach einer langfristigen Lösung geführt, trotz intensiver Bemühungen aller beteiligten Parteien, wie die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) erklären.

Das Ende dieser Zusammenarbeit markiert einen signifikanten Wandel für den Cirque Knie, da er nun auf Straßenverkehr umsteigen wird, um von Stadt zu Stadt zu reisen. Diese Veränderung ist das Ergebnis einer lange erwarteten Entwicklung sowohl für den Zirkus als auch für die SBB.

In den letzten Jahren hatte der Cirque Knie bereits seine Abhängigkeit vom Schienenverkehr reduziert. Der Zug wurde hauptsächlich verwendet, um Anhänger für Wohnräume, Büros, Ticketstände, Toiletten und andere wichtige Dinge zu transportieren. Der Umfang wurde von zwei auf einen einzelnen Zugkonvoi reduziert, blieb jedoch in seiner Größe erheblich, mit einer beeindruckenden Länge von 500 Metern und einem Gewicht von etwa 900 Tonnen. Bemerkenswert ist, dass die Praxis, Tiere mit dem Zug zu transportieren, Mitte der 2000er Jahre eingestellt wurde. Die alternden Waggons und zunehmende Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes trugen zu dieser Entscheidung bei.

Ein weiterer Faktor, der den Umstieg vom Schienenverkehr beeinflusst, ist der allgemeine Wandel in der Logistik für die Operationen des Zirkus. Im Gegensatz zur Vergangenheit beginnt der Aufbau des Zirkuszeltes und der technischen Ausrüstung nun am neuen Standort, während die Aufführungen am vorherigen Standort noch stattfinden. Dieser überlappende Zeitplan schafft logistische Herausforderungen, die mit dem Schienenverkehr unvereinbar sind. Darüber hinaus entspricht die Größe der neuen Ausrüstung nicht mehr den Abmessungen der älteren Waggons, was zu Ineffizienzen wie ungenutzten Wagen führt. Zudem erschweren die zunehmenden Wohnbauprojekte rund um die Ladebereiche der Züge die nächtlichen Operationen, was die Lebensfähigkeit des Schienenverkehrs für den Zirkus weiter herausfordert.

Das Ende der Eisenbahnepoche des Cirque Knie bedeutet nicht nur einen logistischen Wandel, sondern auch den Abschluss eines geschichtsträchtigen Kapitels in der Kultur- und Verkehrsgeschichte der Schweiz. Während der Zirkus sich an die sich verändernden Zeiten anpasst, wird sein reicher Erbe, im ganzen Land mit dem Zug zu reisen, in den Herzen vieler eine geschätzte Erinnerung bleiben.

 

Quellen: https://www.20min.ch/fr/story/cent-ans-apres-knie-ne-se-deplacera-plus-avec-le-train-172748631583

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Letztes Update am 2nd von December 2023 um 17:40

Mitwirkende: Tudor C.

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